Kürzlich besuchten die beiden Grünen Landtagsabgeordneten Martin Grath, Sprecher für Handwerkspolitik, und Martina Braun, Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, zusammen mit Vertretern der Handwerkskammer Konstanz die Gewerbeschule Villingen-Schwenningen, um sich gemeinsam mit der Schulleitung und Lehrkräften der Fleischereifachklassen auszutauschen.
In der Gesprächsrunde anwesend waren Werner Rottler, Präsident der Hwk Konstanz, Raimund Kegel, stv. HGF der Hwk Konstanz, Baris Abak, Kümmerer der Hwk Konstanz, Svjetlan Magazinovic, Schulleiter der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen, Markus Weiß, Fachlehrer an der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen,Mathias Traub, Obermeister Metzger-Innung Rottweil-Tuttlingen, sowie Obermeister der Fleischerinnung Schwarzwald-Bodensee Karl Denzel.
Neben Informationen zur Beschulungssituation im Regierungsbezirk Freiburg und den aktuellen Schülerzahlen an den Standorten Freiburg, Lörrach und Villingen-Schwenningen erhielten die beiden Abgeordneten Informationen zum Projekt Tag der Ausbildung im Fleischer- und Feinkosthandwerk (TAFF). Das Projekt TAFF hat zum Ziel, durch Zusammenarbeit mehrerer Kooperationspartner den Schulstandort in Villingen-Schwenningen weiter zu stärken und langfristig zu erhalten. Die Maßnahmen des Projekts beinhalten Nachwuchswerbung, Berufsbild und Imagewirkung, Fachkräftegewinnung und Ausbildung.
„Mir liegt ganz viel daran, dass wir diese Berufsschule hier im ländlichen Raum behalten können. Handwerke, wie das Fleischer- und Feinkosthandwerk, sind essentiell und Teil der wertvollen Wertschöpfungskette zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Die berufliche Ausbildung im Dualen System ermöglicht eine hervorragende Bildung, in der Betriebe und Berufsschulen eng verzahnt Wissen vermitteln und in die Praxis überführen. Dafür benötigen wir gut ausgestattete und erreichbare Fachklassen für die Auszubildenden und das leistet die Gewerbeschule in Villingen-Schwenningen“, so Martina Braun (Grüne), die sich im Jahr 2022 erfolgreich für den Erhalt der Fleischerfachklasse in Villingen-Schwenningen starkgemacht hat.
Mithilfe diverser schulischer Maßnahmen und Veranstaltungen, Infotagen, Speed-Dating zwischen der Schülerschaft und Betrieben oder Messen soll das Berufsbild in den Fokus gerückt und attraktiv gestaltet werden. Auch die Fachkräfteeinwanderung wird in diesem Berufszweig immer präsenter, stellt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz Raimund Kegel dar.
„Gerade in der Nahrungsmittelbranche ist es wichtig, dass die Qualität für die Kunden gewährleistet ist. Daher müssen wir alles für eine hochwertige Beschulung vor Ort und entsprechende Standards bei der Ausbildung tun. Es ist gut, wenn wir alle an einem Strang ziehen und intensiv für die Berufe des Fleisch- und Feinkostspezialist werben. Darüber hinaus setzen wir uns für eine übergreifende Berufsorientierung ein, um Jugendliche aus allen Schulzweigen über die Chancen in diesen handwerklichen Berufen zu informieren“, so Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz.
Im abschließenden Austausch wurde über politische Hürden, häufig mangelnde Wertschätzung von Handwerksprodukten durch die Verbraucher, Bürokratieabbau sowie Nachfolgesuche von Handwerksbetrieben gesprochen. „Es kommen spannende Zeiten im Bereich Nachfolge auf uns zu. Wir müssen Betriebe übernahmefähig machen. Zunächst müssen die Betriebe für junge Leute attraktiver werden. Das beginnt schon in der Ausbildung. Der Schlüssel sind für mich attraktive Arbeitsbedingungen, die Nutzung neuester Technologien und eine moderne Unternehmensführung. Im Land haben wir bereits die Meisterprämie und die Meistergründungsprämie eingeführt. Viele sind im Handwerk glücklicher als im Studium“, so Martin Grath (Grüne).
Namen der Personen (von links nach rechts):
Baris Abak, Svjetlan Magazinovic, Raimund Kegel, Werner Rottler, Karl Denzel, Martina Braun, Mathias Traub, Martin Grath